Die Vision einer kreislauforientierten Zukunft von Gucci

Eine Transformation zur kreislauforientierten Produktion

Gucci Produkte in einem immerwährenden Kreislauf

Das Haus fördert verschiedene Lösungen, wie das Leben seiner Produkte von ihrer Entstehung bis zu einer erneuten und länger andauernden Verwendung nach dem Konzept der Zirkularität gestaltet werden kann. Daraus erwachsen neue, zukunftsweisende Dienstleistungen und Geschäftsmodelle. Durch Überarbeitung erhalten Produkte und Materialien aus der Vergangenheit ein zweites Leben. Emotionale Langlebigkeit ist bereits ein charakteristisches Merkmal der Artikel von Gucci. Diese wird ergänzt durch die Prüfung der Strapazierfähigkeit aller Produkte, und nach dem Kauf bieten wir Pflege- und Reparaturservices an, damit Kunden lange Freude an ihren Gucci Produkten haben. Über unser globales Service-Netzwerk sorgen wir für die umgehende Reparatur der Lieblingsstücke von Kunden durch erfahrene Kunsthandwerker. Im Zentrum der Zirkularität steht für Gucci Design, gepaart mit Innovation – die Grundlagen für einen immerwährenden Kreislauf, in dem aus Altem wieder Neues wird.

Langlebigkeit für länger währende Freude

Die Kollektionen des Hauses behalten ihre Anziehungskraft über lange Zeit. Diese Kombination aus emotionaler und physischer Langlebigkeit ist Teil unserer Vision einer Kreislaufproduktion. Die Produkte von Gucci sollen auch nach dem Tragen, Waschen und der Verwendung im Alltag ihre Form und Funktion wie auch ihre Widerstandsfähigkeit und ihr Aussehen beibehalten. Je nach Artikel und Material kommen verschiedene strenge Verfahren und Techniken zur Anwendung, mit denen wir unsere Produkte und deren Bestandteile überprüfen, sei es auf Material- und Reißfestigkeit, Knittererholung nach dem Tragen und Waschen oder Wasserdichtigkeit bei zunehmendem Alter. So wurden im Gucci ArtLab in Florenz spezielle Maschinen und einzigartige Technologien entwickelt, um eine Reihe unserer Lederwaren und Schuhe auf Herz und Nieren zu prüfen. Diese und andere Tests sorgen dafür, dass Gucci Produkte länger halten und somit auch unseren Kunden länger erhalten bleiben.

Gucci Vintage

Gucci kann auf eine über 100-jährige Geschichte zurückblicken. Die Designs des Hauses prägen seit jeher den jeweiligen Zeitgeist und werden stets mit exzellenter Handwerkskunst gefertigt. Gucci Vintage ist ein Angebot, das dieses Erbe ehrt und das Vermächtnis unserer legendärsten Modelle sowie die Individualität unserer Kundinnen und Kunden zelebriert. Von den Archivaren des Hauses ausgewählte und von unseren Kunsthandwerkern aufgearbeitete Schätze gehen in ein neues Kapitel über, wodurch sich der Lebenszyklus der Designs noch weiter verlängert. Gucci Vintage unterstreicht nicht nur den Wert, die Zeitlosigkeit und die Anziehungskraft unserer Produkte, es zeigt auch, dass wir in der Lage sind, uns weiterzuentwickeln und gleichzeitig die Verbundenheit zu unseren Wurzeln zu bewahren. Auf diese Weise schaffen wir ein immersives und nachhaltig wirkendes Erlebnis für unsere Kundinnen und Kunden.

Mit Preloved in die Zukunft

Im Kreislaufsystem der Branche spielen neue Geschäftsmodelle, die das Leben der Erzeugnisse verlängern sollen, eine wichtige Rolle. Auf dem Sekundärmarkt für Luxusgüter war Gucci einer der Vorreiter und erkundet nach mehreren Jahren der Aktivität in diesem Bereich weiterhin Synergien mit führenden Plattformen. Dazu gehört der 2020 eröffnete temporäre Online-Shop auf The RealReal, über den eine kuratierte Auswahl an gebrauchten Gucci Preloved Modellen angeboten wird. Dem gleichen Ansatz folgt die neue Partnerschaft mit Vestiaire Collective, Gucci Preloved mit Vestiaire Collective. Die Initiative richtet sich an Kunden, die ausgewählte Gucci Artikel zum Weiterverkauf anbieten möchten, und wurde in 28 europäischen Stores eingeführt.

Vorhandenes wird Teil von etwas Neuem

Die Umsetzung des Kreislaufprinzips betrifft alle Aspekte des Produktdesigns, wobei wir uns jedoch auf die Bereiche konzentrieren, in denen Gucci noch mehr erreichen kann. Die Kollektionen des Hauses verfolgen ein wiederkehrendes Narrativ, das sich aus Rückgriffen auf Designs aus den Archiven und neuen Modellen zusammensetzt. So können sie auch mehrere Saisons lang getragen werden und ihre zeitlose Ausstrahlung macht sie für Kunden länger attraktiv. Das Haus optimiert Verfahren, bei denen ungenutzte Bestände und Artikel mit Mängeln in ihre Grundbausteine zerlegt werden, um die Wiederverwertung unserer Produkte und Materialien zu verbessern. Auch die bei der Herstellung anfallenden Textil- und Lederverschnitte erhalten eine neue Bestimmung, denn wir möchten, dass diese wunderbaren Materialien Teil des Kreislaufs bleiben.

Gucci-Up

Im Jahr 2018 rief das Haus Gucci-Up ins Leben, eine Initiative zur Rückgewinnung und zum Upcycling von ungenutzten Materialien sowie Stoff- und Lederresten, die bei unseren Produktionsprozessen anfallen. Dank Gucci-Up ist es uns gelungen, diese Materialien wieder unserer eigenen Lieferkette zuzuführen. Was wir selbst nicht verwenden, wird wieder auf den Markt gebracht oder an gemeinnützige Organisationen und soziale Kooperativen in Italien gespendet. Diese Organisationen engagieren sich für die Ausbildung benachteiligter Menschen, darunter Frauen, Migrant*innen und Menschen mit Behinderungen, und ihre Wiedereingliederung in die Gemeinschaft. Ziel des Hauses ist es, sowohl Gucci-Up weiter auszubauen als auch andere Lösungen für das Upcycling seiner Materialreste zu schaffen. Im Jahr 2022 hat das „Gucci-Up“-Programm 350 Tonnen Lederabfälle weiterverarbeitet, was 967 Tonnen seit 2018 entspricht. Zudem wurden 298 Tonnen Textilverschnitte weiterverarbeitet, was 1.204 Tonnen seit 2018 entspricht. Außerdem wurden 67 Tonnen Metallreste weiterverarbeitet, was 271 Tonnen seit 2018 entspricht. Gucci hat zudem 48.000 Meter Stoff an soziale Organisationen gespendet, was 65.000 Meter seit 2018 bedeutet.

Wiederverwenden und -verwerten

Unsere Vision, keinerlei Restbestände und mangelhafte Artikel mehr zu vernichten, wird durch Verfahren vorangebracht, bei denen diese ausgemusterten Materialien in ihre Grundbestandteile zerlegt und dann wieder der Lieferkette von Gucci zugeführt werden. Bei der Sortierung, Zerlegung und dem Recycling arbeitet das Haus mit verschiedenen Partnern zusammen. Darüber hinaus optimieren wir die entsprechenden Vertriebswege und setzen Innovationen um, durch die wir unserem Ziel, Überbestände zu reduzieren, immer näher kommen. Diese Bemühungen werden seit 2022 durch das zentrale Dashboard unseres Mutterunternehmens Kering zur Verfolgung und Überwachung der Lagerbestände im gesamten Konzern mithilfe von Datenanalysen koordiniert. Darüber hinaus nutzt Kering KI-gestützte Modelle zur Absatzprognose, um damit auch Vorhersagen für die Produktion abgeben zu können.

Von Beginn an sicher, recycelt und erneuerbar

Gucci hat die Grundsätze der Kreislaufwirtschaft von den ersten Etappen des Produktdesigns an in seine Prozesse integriert. Das bedeutet, dass auch die Beschaffung von Rohstoffen und verschiedene Abläufe optimiert werden. Durch Recycling und Upcycling verringern wir die Menge der benötigten Ressourcen, eine gesteigerte Effizienz der Herstellung sorgt zudem für weniger Abfall und Umweltverschmutzung. Erreicht wird dies auch durch die Befolgung unserer strengen Manufacturing Restricted Substances List (MRSL, Liste eingeschränkter Substanzen bei der Herstellung) und die Verwendung erneuerbarer Energien. Den Wandel unserer Lieferkette möchten wir auch durch Investitionen in regenerative Landwirtschaftsprojekte herbeiführen.

Circular Hub

Im Februar 2023 gab Gucci den Start des Circular Hub bekannt, der ersten Plattform für kreislauforientierten Luxus in Italien. Ihre Aufgabe ist es, durch eine Neudefinition der gesamten Wertschöpfungskette den Wandel der Produktion in der italienischen Modebranche hin zu einem Kreislaufmodell zu beschleunigen. Angefangen bei Rohstoffen und Produktdesign über Produktionsoptimierung bis hin zur Logistik sieht sich der Circular Hub als offene Innovationsinitiative, mit der die Schaffung und Herstellung kreislauforientierter Produkte und neue Lösungen für die gesamte Branche vorangetrieben werden. In Zusammenarbeit mit unseren Partnern International Promo Studio, Candiani Denim und Filatura Astro entstand im Rahmen des Circular Hub beispielsweise unser „Denim Project“. Das sorgfältig konzipierte Projekt steht im Einklang mit den umfassenden Richtlinien des Hauses zur Umsetzung einer Kreislaufwirtschaft. So stammen 74 % der Baumwollfasern aus dem Regenagri^®-zertifizierten Algosur-Betrieb in Spanien, der sich durch einen regenerativen Anbau auszeichnet, während 26 % der Fasern in Italien durch Post Consumer Recycling (PCR) aufbereitet und in den Materialkreislauf zurückgeführt werden. Die auf diese Weise produzierten Denim-Stoffe lassen sich nicht nur besser mit recycelter Baumwolle kombinieren, sondern sind auch langlebiger und können am Ende ihrer Lebensdauer besser recycelt werden. Unsere ersten im Rahmen des Denim Project entwickelten Designs werden 2024 auf den Markt kommen und mit einem digitalen Produktausweis versehen sein, der es ermöglicht, die Entstehung der Kleidung von den Rohmaterialien bis zur Fertigung nachzuvollziehen. Darüber hinaus enthält der Ausweis Informationen zur richtigen Pflege und zu Reparaturservices. Als Anerkennung für die Bemühungen des Hauses zur Förderung einer Kreislaufwirtschaft wurde das Denim Project von Gucci bei den CNMI Sustainable Fashion Awards im Jahr 2023 mit dem renommierten „Award for Circular Economy“ der Ellen MacArthur Foundation ausgezeichnet.

Regeneration der Natur

Seit 2020 investiert Gucci im Rahmen seiner Beschaffungsstrategie in regenerative Landwirtschaft. Dies umfasst den Aufbau von regenerativen Lieferketten für Seide, Baumwolle, Leinen und Wolle. Die Verpflichtung des Hauses, für seine Kollektionen auf regenerative Rohstoffe zurückzugreifen, ist zugleich eine der Säulen seiner Kreislaufstrategie. Regenerative Landwirtschaft zieht zahlreiche Vorteile für Mensch und Umwelt nach sich, so zum Beispiel eine bessere Boden- und Wasserqualität, erhöhte Artenvielfalt, ein gesteigertes Tierwohl und eine langfristige Kohlenstoffbindung. Darüber hinaus leistet sie einen Beitrag zum Lebensunterhalt der lokalen Bevölkerung: Sie bietet Landwirten Unterstützung und befähigt sie dazu, in allen Bereichen die Kontrolle über ihr eigenes Land zu behalten. Über Partnerschaften mit verschiedenen Projekten in Italien und weltweit verstärkt Gucci sein Engagement für regenerative Landwirtschaft und die Wiederbelebung lokaler Lieferketten. In Uruguay unterstützen wir zehn Landwirtschaftsbetriebe bei der Einführung regenerativer Praktiken, die insgesamt 100.000 Hektar Land umfassen. Die von diesen Erzeugern bezogene Wolle wird voraussichtlich 19 % der konventionell produzierten Wolle ersetzen, die Gucci derzeit verbraucht. Die regenerative Wolle aus Alpago in der italienischen Region Venetien ist bereits seit Gucci Aria Teil unserer Kollektionen und hat 11 % der konventionell produzierten Wolle ersetzt. Mit unserem Projekt für regenerative Baumwolle in Sizilien haben wir bereits 2 % unserer konventionell produzierten Baumwolle ersetzt. Das Ziel liegt bei 5 %. In den zukünftigen Kollektionen des Hauses wird außerdem ökologische Seide aus einem landwirtschaftlichen Pilotprojekt im Süden Italiens zum Einsatz kommen.

Recyclingmaterialien

Um eine nachhaltigere Beschaffung zu fördern, verwenden wir Materialien mit weniger umweltbelastenden Eigenschaften in allen Kollektionen des Hauses und erkunden Innovationen für unsere Lieferkette. Der Austausch von neu gewonnenen Rohstoffen gegen recycelte Optionen bildet daher seit Jahren einen Schwerpunkt unserer Bemühungen um mehr Zirkularität. Ein hervorragendes Beispiel für die Verwendung optimierter Recyclingmaterialien ist die Gucci Off The Grid Kollektion, deren Hauptmaterial, das regenerierte Nylon ECONYL®, zu 100 % aus Abfällen vor und nach der Nutzung durch Endverbraucher gewonnen wird, zum Beispiel aus alten Fischernetzen und Teppichen. Andere Recyclingmaterialien und nachhaltigere Alternativ-Rohstoffe der Kollektion sind beispielsweise metall- und chromfrei gegerbtes Leder, Garn und Futter aus recyceltem Polyester, recyceltes Messing, Beschichtungen aus recyceltem Gold und Palladium oder lösungsmittelfreie Klebstoffe.

Gucci Scrap-less

Den ökologischen Fußabdruck unserer Lederproduktion konnten wir mit dem 2018 gestarteten Programm Gucci Scrap-less reduzieren. Dabei wird das Leder – im Gegensatz zu den bisher üblichen Verfahren – bereits vor der Gerbung auf die richtige Größe zugeschnitten, wodurch sich sowohl die Menge an benötigtem Material als auch die Abfälle durch Verschnitt sowie der Verbrauch von Energie, Wasser und Chemikalien für die Behandlung des Leders erheblich reduzieren. Scrap-less sorgt außerdem dafür, dass die Treibhausgasemissionen auf dem Weg von den Gerbereien in die Fabriken reduziert werden. Im Jahr 2022 nahmen 13 Gerbereien am „Gucci Scrap-less“-Programm teil, wodurch die Nutzung von 91.000 Metern Leder vermieden werden konnte, was 329.434 Quadratmeter seit 2018 ergibt. Es wurden 73,4 Tonnen Abfall vermieden, was 264 Tonnen seit 2018 ergibt. Außerdem wurden 5,8 Millionen Liter Wasser gespart, was 32 Millionen Liter seit 2018 bedeutet. Zudem wurden 477 MWh Energie gespart, was 2.589 MWh seit 2018 bedeutet. Zu guter Letzt wurden 75 Tonnen Chemikalien eingespart, einschließlich fast 10 Tonnen Chrom, was insgesamt 435 Tonnen Chemikalien und fast 76 Tonnen Chrom seit 2018 bedeutet.

Fortschrittliche Partnerschaften

Gucci unterhält Kooperationen und Partnerschaften mit den führenden Organisationen für Kreislaufwirtschaft und regenerative Lösungen in der Modebranche. Seit Juli 2022 ist das Haus strategischer Partner der Ellen MacArthur Foundation. Damit können wir unseren Einsatz für eine Kreislaufwirtschaft auf der Grundlage von regenerativem Design noch intensivieren und die Vielzahl unserer bisher eingeführten Initiativen erweitern. Außerdem ist Gucci Mitglied von Re.Crea, einem neu geschaffenen Konsortium, das von der italienischen Modekammer koordiniert wird und sich mit dem Abfall- und End-of-Life-Management von Textilien und anderen Artikeln befasst. Mit seiner zentralen Rolle im Ökosystem der Branche wird Re.Crea den Wandel hin zur Kreislaufwirtschaft unterstützen.