Starke Stimmen aus der ganzen Welt teilten ihre Ansichten über den aktuellen Einfluss und die Führungsstärke von Frauen in der Gesellschaft.
„Nur wenn sich Frauen an Friedensprozessen beteiligen, kann Frieden von Dauer sein.“
Dies war eine der starken Botschaften zu Beginn des L’Eredità delle Donne 2022. Das Festival in Florenz hat das Ziel, den Beitrag von Frauen zum Fortschritt der Menschheit zu würdigen und ins Blickfeld zu rücken. Organisiert wird das dreitägige Event von Elastica, mit der CR Firenze Foundation und der Gemeinde Florenz als Co-Promoter und unterstützt von Gucci als Gründungspartner.
Das zentrale Thema des Festivals lautete „Queens & Peace“ – Königinnen und Frieden. Dabei ging es um Kriegs- und Friedensprozesse sowie den Einfluss und die Führungsstärke von Frauen, insbesondere in einer Zeit, in der die Rechte von Frauen und Mädchen unterschiedlichster Herkunft mehr denn je gefährdet sind.
An diesem Wochenende diskutierte eine neue und wegweisende Generation von Wissenschaftlerinnen, Wirtschaftsexpertinnen, Schriftstellerinnen, Schauspielerinnen, Aktivistinnen und Geschäftsfrauen darüber, wie eine bessere Welt im Hinblick auf den Einfluss und die Führungsstärke von Frauen aussehen könnte. Als Location wurde die Manifattura Tabacchi gewählt, ein neu gestalteter Raum in einer ehemaligen Tabakfabrik, der zu einem Ort der Kreativität und Inspiration wurde, wo sich Vergangenheit und Gegenwart treffen, um in die Zukunft zu blicken. Das Programm im Zeichen von Diversität wurde von Serena Dandini zusammengestellt und bot generationsübergreifende Dialoge, themenspezifische Treffen, einen Theaterabend und literarische Debatten zwischen Hoch- und Populärkultur. Hier einige der Highlights.
Im Körper der Gewalt
In der Session „In the Body of Violence“ (Im Körper der Gewalt) wurde darüber gesprochen, dass die Gewalt gegen Frauen auf der ganzen Welt ein alarmierendes Ausmaß erreicht hat. So hat allein in Italien jede dritte Frau schon einmal körperliche oder sexuelle Gewalt in irgendeiner Form erlebt.
Eröffnet wurde die von Tiziana Ferrario moderierte Diskussionsrunde mit einem Gespräch zwischen Chiara Lalli, Journalistin und Professorin an der Sapienzia-Universität in Rom, und Alessandra Kustermann, Gründerin des ersten Zentrums gegen Gewalt in Italien zur Unterstützung von Opfern geschlechtsspezifischer Gewalt. Danach folgte eine ebenso fesselnde Gesprächsrunde mit Antonella Centra, Executive Vice President General Counsel, Corporate Affairs & Sustainability bei Gucci. Sie führte eine offene Diskussion zu dem Thema mit Elena Baragli, President bei Associazione Artemisia, Lella Palladino, früher President bei D.i.Re (Donne in rete contro la violenzia), sowie Giulia Minoli, Gründerin von CCO (Crisi Come Opportunità).
Dabei ging Centra vor allem auf den kontinuierlichen Einsatz des Hauses für die Gleichstellung der Geschlechter ein, von der weltweiten Gucci Kampagne CHIME FOR CHANGE bis hin zur langjährigen Zusammenarbeit mit L’Eredità delle Donne und den wichtigsten italienischen Organisationen zur Bekämpfung von Gewalt gegen Frauen.
Sie sprach über verschiedene Themen, darunter die Partnerschaft von Gucci mit zahlreichen italienischen Organisationen für den Kampf gegen geschlechtsspezifische Gewalt und zur Unterstützung von Opfern im Rahmen von CHIME FOR CHANGE, darunter die Associazione Artemisia und BEWARENOW in Florenz, Casa Internazionale delle Donne in Rom sowie SvS Donna Aiuta mit dem Projekt Cascina Ri-Nascita in Mailand.
„Unsere wichtigste Aufgabe ist es, Frauen auf dem Weg zurück zur Selbstständigkeit zu unterstützen. Alles, was wir zu ihrer Unterstützung tun, zielt in eine Richtung: durch Ausbildung und Job-Chancen die Würde und Selbstständigkeit der Frauen wiederherzustellen, die Opfer von Gewalt wurden. Die Unternehmen sind dafür das Bindeglied.“
Eine neue Zusammenarbeit: Gucci-Up und Artemisia
Centra äußerte sich zum Engagement von Gucci in Florenz und zur Zusammenarbeit mit einigen der führenden Organisationen Italiens bei der Bekämpfung von Gewalt gegen Frauen: „Im Rahmen von CHIME FOR CHANGE haben wir mehrere Projekte gestartet. Zusätzlich zu BEWARENOW arbeiten wir mit der Associazione Artemisia zusammen. Sie ist der zentrale Akteur der Stadt bei der Unterstützung von Opfern geschlechtsspezifischer Gewalt. Mit dem Projekt Sostieni la Libertà unterstützen wir das Erarbeiten von Wegen und individuellen Hilfsmaßnahmen für Frauen.“
Die Diskussionsrunde war auch eine Gelegenheit, die neue Zusammenarbeit zwischen der Associazione Pelle Recuperata Italiana (ASPRI), der Associazione Artemisia und der Gucci-Up Initiative für eine Kreislaufwirtschaft vorzustellen. Als Teil des Pilotprojekts widmet sich Gucci-Up der Rückgewinnung und kreativen Nutzung überschüssiger Materialien, um natürliche Ressourcen zu schützen. Zudem bietet die Initiative Ausbildungs- und Praktikumsmöglichkeiten in der Lederwarenbranche für Opfer geschlechtsspezifischer Gewalt in Florenz.
Die Initiative hat ihren Sitz in Scandicci nahe Florenz und zielt darauf ab, eine sozio-ökonomische Reintegration zu unterstützen und Wege zur Selbstständigkeit für Opfer von Gewalt aufzuzeigen. Diese werden von der Associazione Artemisia ausgewählt. „Unsere Unterstützung ist wie ein Rohstoff, den wir aus unserer Produktion spenden. Dank ihres Beitrags und der Professionalisierung der Ausbildungskurse wird daraus eine neue Ressource“, so Centra. Auf diesem Weg können sich die Frauen wieder in ein soziales und berufliches Umfeld integrieren und aktiv an einem Kreislaufwirtschafts-Projekt teilnehmen. Nach einer ersten Ausbildungsphase im Workshop werden Möglichkeiten für eine Berufsausbildung angeboten.
Inklusion bedeutet für Gucci, für die Gesellschaft ein dauerhaftes Zugehörigkeitsgefühl zu schaffen, sowohl im Unternehmen als auch außerhalb. Innerhalb des Unternehmens ist das Haus bestrebt, eine vollständige Repräsentation der Geschlechter und gleiche Bezahlung auf allen Ebenen zu gewährleisten. Die Prozesse befinden sich unter ständiger Beobachtung, sowohl weltweit als auch in Italien, wo Gucci als eines der ersten Unternehmen ein innovatives Tool zur Gleichstellung der Geschlechter eingeführt hat. Damit können Maßnahmen identifiziert und umgesetzt werden, die eine inklusive Kultur fördern und eine Veränderung hin zur Gleichstellung der Geschlechter im Unternehmen unterstützen.
Extern wird der von Gucci geförderte Weg durch Kollaborationen wie die mittlerweile langjährige Zusammenarbeit mit L’Eredità delle Donne umgesetzt. Er besteht aus mehreren Projekten, die im Rahmen von CHIME FOR CHANGE gestartet wurden, der weltweiten Kampagne von Gucci, um Menschen auf der ganzen Welt im Kampf für Geschlechtergleichstellung und Selbstentfaltung zusammenzubringen.
Eine Botschaft von Phumzile Mlambo-Ngcuka
Der wichtige Gedanke, dass Frauen Frieden bringen können, war ein zentrales Versprechen des Festivals. In einer eindrucksvollen Videobotschaft eröffnete Phumzile Mlambo-Ngcuka die Debatte über Frauen in der Diplomatie gemeinsam mit Mariangela Zappia, italienische Botschafterin in den USA. Mlambo-Ngcuka erinnerte an die Resolution 1325 des UN-Sicherheitsrats „Frauen, Frieden und Sicherheit“, in der die entscheidende Rolle von Frauen in der Konfliktprävention und -lösung sowie das Ziel der vollständigen Partizipation von Frauen und ihres Schutzes in Kriegen festgelegt wurde.
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