Ein Gucci Partner für regenerative Landwirtschaft im NATIVA™ Regenerative Agriculture Program teilt eine Geschichte von Gemeinschaft und Erhaltung
„Wir haben dieses Land von unseren Vorfahren geerbt, und wir müssen es auch so an unsere Kinder weitergeben.“
So beginnt ein intimes Gespräch mit Gabriela Bordabehere unmittelbar vor den CNMI Sustainable Fashion Awards 2022, wo sie gemeinsam mit Marco Bizzarri, dem ehemaligen President und CEO von Gucci, für ihren Einsatz für regenerative Landwirtschaft mit dem The Climate Action Award ausgezeichnet wurde.
Ihre Geschichte beginnt im ländlichen Uruguay, Heimat der legendären Gauchos. Hier befindet sich die Farm La Soledad. Geführt wird sie von Gabriela, einer Frau, die den althergebrachten Vorurteilen rund um die Schafzucht trotzt. Mit 40 fiel der Landwirtin und Unternehmerin Gabriela die Leitung der Farm zu, nachdem ihr Ehemann verstorben war. Sie war entschlossen, sie in die Zukunft zu führen. Seitdem hat sich La Soledad zu einem Vorzeigebetrieb entwickelt, der die Vorteile einer regenerativen Landwirtschaft nicht nur für die Region, sondern auch für die örtlichen Gemeinden bestmöglich nutzt.
Die gemeinsame Reise von Gucci und Gabriela begann, als La Soledad mit neun anderen landwirtschaftlichen Unternehmen für das NATIVA™ Regenerative Agriculture Program auserwählt wurde, eine Kollaboration, die Gucci gemeinsam mit Chargeurs Luxury Fibers in Uruguay ins Leben gerufen hat. Die Wolle von La Soledad wird mit regenerativen Methoden produziert und steht somit vollkommen in Einklang mit Guccis Verpflichtung, im Rahmen seines naturpositiven Ansatzes regenerative Rohstoffe für die Kollektionen des Hauses zu beschaffen. Im Laufe der kommenden Saisons wird die Wolle von Gabriela wortwörtlich in Guccis kreative Zukunftsgeschichte eingeflochten.
Wie fühlt es sich an, anlässlich der CNMI Sustainable Fashion Awards in Mailand zu sein und diese Auszeichnung zu erhalten?
Ich bin sehr gerührt, stolz und dankbar.
Gerührt, dass ich für meinen Werdegang, meine Arbeit, meine Lebensgeschichte ausgezeichnet wurde.
Stolz, dass ich mein Land, vor allem die Frauen, vertreten darf und dass ich der Welt sowie bedeutenden Marken die Ursprünge unserer Arbeit zeigen kann, welche mit großer Verantwortung, Hingabe und Leidenschaft ausgeführt wird.
Dankbar, dass NATIVA™ mich dazu eingeladen hat, an diesem Programm teilzunehmen, welches den meiner Meinung nach richtigen Weg einschlägt, und dankbar, dass Gucci meine Lebensgeschichte und meine Arbeit entdeckt hat.
Die unendlichen Weiten der Pampa in Uruguay sind wohl wie eine ganz andere Welt. Wie würden Sie sie beschreiben?
Es ist eine Welt voller wunderbarer Möglichkeiten, eine Welt des Friedens, der täglichen Berührung mit der Natur sowie mit der Ursprünglichkeit, den Völkern und den moralischen und ethischen Werten dieser Welt.
In dieser Landschaft bin ich richtig, hier fühle ich mich glücklich, hier möchte ich jeden Tag meines Lebens leben und die kleinen Geschenke der Natur auskosten, die Düfte, den Regen, die Sonnenaufgänge und Sonnenuntergänge, den Sternhimmel, den Mond.
Ich bin einfach jeden Tag dankbar, dass ich an diesem wundervollen Ort arbeite und lebe.
Traditionell ist die Viehzucht in Südamerika Männerarbeit, das Land der Gauchos. War es einfach, Anerkennung zu bekommen? Sind Sie mit einer neuen Sichtweise an Ihre Arbeit herangegangen?
Ja, der Tradition nach ist es Männerarbeit, aber inzwischen wählen immer mehr Frauen diesen Lebensstil und verpflichten sich der Erhaltung der Umwelt. Wir werden sehr respektiert und wertgeschätzt. Ich habe das Glück, dass man mir in meiner Rolle als Leiterin der Farm vom ersten Tag an Anerkennung und Vertrauen entgegengebracht hat. Vier Tage nach Alejandros Tod rief ich meine Mitarbeiter zusammen. Ich fragte sie: „Kann ich mich auf euch verlassen?“ Sie erklärten sich alle dazu bereit, zusammenzuarbeiten. Dann sagte ich: „Wir müssen uns als Team gegenseitig respektieren und helfen. Unsere Arbeit ist fantastisch, denn sie steht im Einklang mit der Natur. Das müssen wir wertschätzen und genießen. Wir werden mehr Zeit miteinander verbringen als mit unseren eigenen Familien. Denjenigen, die bleiben möchten, verspreche ich: Ich helfe euch dabei, euch weiterzuentwickeln und euch wie zu Hause zu fühlen.“ Ich denke, das hat den Zusammenhalt gestärkt. Von dem Moment an entwickelten wir uns gemeinsam, und das Unternehmen entwickelte sich mit.
Was bedeutet Nachhaltigkeit für Sie?
Für mich bedeutet das Wort „Nachhaltigkeit“, dass mir die Umwelt, das Land, das Tierwohl und die Wasserressourcen wichtig sind. Vor allem aber muss ich das Land so an meine Kinder weitergeben, wie ich es von meinen Vorfahren geerbt habe. Nachhaltigkeit heißt, dass ich mich in jeder Hinsicht um die Menschen kümmere, die mit mir und im Unternehmen arbeiten. Ich unterstütze sie bei ihrer persönlichen Entwicklung, bei ihrer Weiterbildung und bei der Erhaltung ihrer Lebensqualität. Das ist für mich Nachhaltigkeit.
Wie stellen Sie sich die Zukunft Ihrer Farm vor?
Das NATIVA™ Regenerative Agriculture Program und Gucci bestärken uns beim Beschreiten unseres Weges. Das ist für uns eine große Hilfe, da sie uns zeigen, wie wir uns weiter verbessern können und wir so unsere bisherige Arbeit mit noch mehr Wissen fortführen können. Außerdem sind zunehmend mehr Produzenten aus Uruguay hinzugekommen, die großen Wert auf eine nachhaltige Lösung legen. Wie stelle ich mir diese Lösung vor? Ich stelle mir vor, dass die Umwelt mehr geschützt wird und dass Menschen wie wir zum Vorbild werden, dass wir als Land, als Landwirte und als engagierte Frauen andere inspirieren können.
„Für mich bedeutet das Wort ‚Nachhaltigkeit‘, dass mir die Umwelt, das Land, das Tierwohl und die Wasserressourcen wichtig sind. Dass ich mich in jeder Hinsicht um die Menschen kümmere, die mit mir und im Unternehmen arbeiten. Ich unterstütze sie bei ihrer persönlichen Entwicklung, bei ihrer Weiterbildung und bei der Erhaltung ihrer Lebensqualität.“
Dank der Zusammenarbeit mit Chargeurs Luxury Fibers erhalten die Landwirte wie Gabriela im NATIVA™ Regenerative Agriculture Program finanzielle Unterstützung, die für den Übergang zu regenerativen Methoden von grundlegender Bedeutung ist. Von dieser Unterstützung profitieren auch die ländlichen Gemeinden, die an diesem Projekt teilnehmen: Das Programm bietet ihnen einen besseren Zugang zu Bildung, eine verstärkte Nutzung erneuerbarer Energien, Unterstützung für Frauen in der Gemeinde und die Wiederherstellung der einheimischen Wälder Uruguays. Die positiven Auswirkungen werden über viele Jahre spürbar sein.
Von dieser Unterstützung profitieren nicht nur die 150 Landarbeiter, sondern auch ihre Familien und die umliegenden Gemeinden, was sich direkt auf 200 und indirekt auf 450 Menschen auswirkt.
Im Rahmen seines naturpositiven Ansatzes hat Gucci nicht nur in Uruguay, sondern weltweit Projekte ins Leben gerufen. Das Haus widmet sich der Verfechtung landwirtschaftlicher Methoden, die zur Bodengesundheit beitragen, die Artenvielfalt wiederherstellen und erhalten, Kohlenstoff aus der Atmosphäre binden, das Tierwohl fördern und für örtliche Gemeinden Gutes bewirken.
