Gemeinnütziges Engagement

Verantwortungsvolle Lieferkette

Standards und Richtlinien zur Lieferkette, die eine Kultur der Zweckmäßigkeit unterstreichen

Gucci stützt sich auf ein ausgewähltes Netzwerk vertrauenswürdiger Lieferanten, mit denen durch enge Zusammenarbeit sichergestellt wird, dass ökologische und soziale Best Practices in der gesamten Lieferkette angewendet werden.

Gucci beschäftigt in seiner Lieferkette Tausende von Mitarbeitern, die indirekt für das Haus arbeiten und die Produktion unserer Kollektionen unterstützen. Diese Mitarbeiter sind zwar nicht direkt bei uns angestellt, aber sie gehören definitiv zu unserer Kultur. Viele dieser Unternehmen beliefern Gucci seit mehr als zwei oder drei Generationen. Unsere Produktionslieferkette umfasst sowohl interne Betriebe, die sich im Besitz von Gucci befinden und direkt von Gucci verwaltet werden, als auch externe Betriebe, die von vertrauenswürdigen Lieferanten geleitet werden. 95 % unserer Hersteller sind in Italien ansässig.

Wir messen die gesamte Umweltbelastung durch unsere Lieferanten und veröffentlichen die Ergebnisse jedes Jahr in unserer digitalen EP&L (Environmental Profit and Loss, ökologische Gewinn- und Verlustrechnung). Die EP&L veranschaulicht und analysiert die Belastungen durch unsere eigenen Tätigkeiten und entlang unserer Lieferkette: von Ebene 0 (unsere direkten Aktivitäten in unseren Stores, Büros und Lagern) und Ebene 1 (unsere Endproduktfertigung und -zusammensetzung) über Ebene 2 (unsere Fertigung und Vorbereitung von Teilkomponenten wie Schneiden, Stricken usw.) und Ebene 3 (Verarbeitung der Rohstoffe) bis hin zu Ebene 4 (Produktion und Gewinnung von Rohmaterialien).

Transparenz

Wir veröffentlichen außerdem unsere Zulieferer der Ebene 1 sowie unsere Verarbeitungsbetriebe, die 96 % der Fabriken und Verarbeitungsbetriebe der Ebene 1 unserer Lieferkette ausmachen und 96 % unseres Geschäftsvolumens entsprechen. Des Weiteren legen wir unsere Rohstofflieferanten offen, von denen wir mehr als eine Materialart beziehen. Die Lieferantenliste ist hier öffentlich einsehbar und wird halbjährlich oder häufiger aktualisiert (zuletzt im April 2024). Die Liste enthält nähere Informationen hinsichtlich der Namen, Adressen, Kategorien, Mitarbeiterzahlen, Geschlechterverteilung, Wanderarbeitnehmer, Gewerkschaften, Mutterunternehmen und Zertifizierungen aufseiten der Zulieferer.

Verhaltenskodex und Nachhaltigkeitsgrundsätze

Alle unsere Zulieferer und Subunternehmer sind dazu verpflichtet, unsere Sustainability Principles (Nachhaltigkeitsgrundsätze) und unseren Code of Ethics (Verhaltenskodex) einzuhalten. Darüber hinaus müssen die Zulieferer in Übereinstimmung mit unserem Modern Slavery Statement (Erklärung zur modernen Sklaverei) handeln und auch unsere Produktionsabläufe werden gemäß dem Standard SA8000 überwacht. Unsere Sustainability Principles umfassen eine Reihe von Richtlinien, darunter die Aufsicht über nachhaltige Beschaffungsprozesse, die Einhaltung von geltendem Recht, Kollektiv- und Zusatzvereinbarungen, internationale Konventionen und Erklärungen zu Menschenrechten, Umweltschutz und Tierschutz. Die Einhaltung der allumfassenden Sustainability Principles von Gucci ist auch in unseren Zuliefererverträgen enthalten. Diese Grundsätze werden in Übereinstimmung mit den Anforderungen der KERING Standards & Guidance for Sustainable Production (KERING Standards und Leitlinien für eine nachhaltige Produktion) unseres Mutterkonzerns regelmäßig aktualisiert.

Des Weiteren müssen die Zulieferer von Gucci in Übereinstimmung mit unserer Manufacturing Restricted Substances List (Liste eingeschränkter Substanzen bei der Herstellung) arbeiten, die den möglichen Einsatz gefährlicher Chemikalien in der Produktion und deren potenzielle Freisetzung in die Umwelt betrifft. Ergänzend dazu sind sie an unsere Product Restricted Substances List (PRSL) (Liste eingeschränkter Substanzen in Produkten) gebunden, um die Verwendung gefährlicher Chemikalien, die sich in den Endprodukten wiederfinden könnten, zu verringern. Darüber hinaus hat Kering eine spezielle MRSL-Auditmethodik entwickelt und implementiert, um den Ausbau der MRSL-Compliance innerhalb der gesamten Lieferkette des Konzerns sicherzustellen. Damit Best Practices in der Luxus- und Modebranche übernommen werden, müssen wir unbedingt zusammenarbeiten. Daher haben wir die Guidelines on Eco-Toxicological Requirements (Richtlinien zu ökotoxikologischen Anforderungen) zusammen mit der Camera Nazionale della Moda Italiana für Bekleidung, Lederwaren, Schuhe und Accessoires erstellt. Kering beobachtet außerdem seit 2015 die Gruppe Zero Discharge of Hazardous Chemicals (ZDHC) und hat sich ihr 2016 offiziell angeschlossen. Die ZDHC besteht aus 30 bekannten, internationalen Marken, die sich dafür einsetzen, gefährliche Chemikalien aus den Lieferketten der Textil-, Lederwaren- und Schuhindustrie auszuschließen. Dazu fordern sie ihre jeweiligen Branchen zur Übernahme von Best Practices und zum nachhaltigen Gebrauch von Chemikalien auf.

Kontrollsystem

Um die kontinuierliche Einhaltung und Umsetzung unserer hohen Standards sowie unserer Sustainability Principles und unseres Code of Ethics während der gesamten Vertragsdauer mit den Lieferanten zu gewährleisten, verfügt Gucci über ein belastbares Kontrollsystem, wobei Zulieferer und Subunternehmer (einschließlich Rohstofflieferanten) regelmäßig durch Spezialisten von Kering und externe Teams überprüft werden. Werden Verstöße gegen die Einhaltung der Grundsätze festgestellt, folgt im Anschluss an Audits die Erstellung von Korrekturmaßnahmen. Danach werden weitere Audits durchgeführt, um sicherzustellen, dass jede Nichteinhaltung behoben wurde. Um unsere Zulieferer bei der Einhaltung der Sustainability Principles von Gucci zu unterstützen, organisieren wir jedes Jahr Schulungsseminare für die unterschiedlichen Produktkategorien. In diesen Seminaren werden Best Practices sowie Informationen im Zusammenhang mit unserer Nachhaltigkeitsstrategie und den wichtigsten Auswirkungen unserer Lieferkette ausgetauscht. Ziel dabei ist es, die Prozesse unserer Lieferanten insgesamt zu verbessern.

Existenzsichernde Löhne

Wie in den Richtlinien, dem Verhaltenskodex und den Nachhaltigkeitsgrundsätzen von Gucci festgehalten, engagieren wir uns für die Zahlung existenzsichernder Löhne an alle Mitarbeitenden innerhalb unserer Lieferkette.

Um mehr über die Arbeitsbedingungen und Löhne der tausenden Mitarbeiter im Luxussektor in Italien, wo fast alle Lieferanten von Gucci (95 %) ansässig sind, zu erfahren, hat Gucci sich einem aus mehreren Marken bestehenden, bei der Camera Nazionale della Moda Italiana gegründeten Gremium für soziale Nachhaltigkeit angeschlossen. Im Rahmen dieses Gremiums hat das Fair Wage Network die unabhängige Untersuchung „Social Sustainability Report: a survey on wage practices among luxury fashion suppliers in Italy“ (Bericht zu sozialer Nachhaltigkeit: eine Umfrage zur Lohnpraxis bei Luxusmodeanbietern in Italien) durchgeführt und eine Roadmap für soziale Nachhaltigkeit erarbeitet, um im Luxussektor für gerechte Löhne und eine bessere soziale Nachhaltigkeit am Arbeitsplatz zu sorgen. Die Ergebnisse der Analyse des Fair Wage Network können hier eingesehen werden. Der Bericht und die Roadmap basieren auf dem ganzheitlichen Ansatz des Fair Wage Network, das klar anerkennt, dass ein gerechter (d. h. ausreichender) Lohn in Italien durch nationale Tarifverträge bestimmt wird, auf die sich die Arbeitgeber und die wichtigsten Gewerkschaftsvertreter einigen.  Gucci nutzt die Roadmap für soziale Nachhaltigkeit als Referenz für seinen eigenen Ansatz in Italien.

Um die konkrete Umsetzung der nationalen Tarifverträge, die von den Arbeitgebern und den wichtigsten Gewerkschaftsvertretern geschlossen wurden, sicherzustellen, führen Gucci und Kering regelmäßige Bewertungen und soziale Prüfungen bei allen unseren Zulieferern durch. Weitere Informationen zu unserem Prüfsystem finden Sie hier in unserem Universal Registration Document (URD) für 2023 (Kapitel 4.4).

Förder- und Entwicklungsprogramme

Die Unterstützung unserer Zulieferer hat für uns eine hohe Priorität, und die Förderung von Frauen in unserer gesamten Lieferkette ist dabei besonders wichtig. Daher hat sich Gucci der von Kering geförderten Studie „Supporting Women in the Luxury Supply Chain: A Focus on Italy“ (Unterstützung für Frauen in der Luxus-Lieferkette: Fokus auf Italien) angeschlossen, um den Status von Frauen in der Lieferkette von Luxusprodukten in Italien besser zu verstehen und Chancen zur Förderung der Gleichstellung der Geschlechter zu identifizieren. Im Anschluss an diese wichtige Untersuchung zu den Bedürfnissen von Frauen in der italienischen Lieferkette wurde im September 2020 ein Webinar organisiert, bei dem die Ergebnisse der Untersuchung und die Möglichkeiten zur Förderung der Geschlechterparität und Gleichstellung diskutiert wurden. Außerdem fanden Schulungen speziell für die in der Lieferkette tätigen Frauen statt, um ein Bewusstsein für die Gleichstellung der Geschlechter zu entwickeln und zu schärfen.

Während der COVID-19-Pandemie hat Gucci mehrere Initiativen zur Unterstützung unserer Lieferkettenpartner umgesetzt. Gucci ist sich bewusst, dass die COVID-19-Pandemie eine gesundheitliche Notlage ausgelöst hat, und befolgt die in den COVID-19-Richtlinien festgelegten Gesundheits-, Sicherheits- und Hygieneprotokolle in vollem Umfang. Außerdem hat Gucci während des Lockdowns weiterhin alle Bestellungen bei Lieferanten regelmäßig bezahlt. Um unseren Lieferanten aus ihren wirtschaftlichen Schwierigkeiten aufgrund der Pandemie zu helfen, haben wir zusammen mit der italienischen Bank Intesa Sanpaolo ein Programm erarbeitet, das einen schnellen Zugang zu vielen verschiedenen Krediten zu den bestmöglichen Bedingungen und Konditionen gewährt und diese Kredite zügiger auszahlt. Damit wurde das 2015 gestartete „Sviluppo Filiere“-Programm fortgeführt. Die Kooperation von Gucci und Intesa Sanpaolo hat zahlreichen kleinen und mittelständischen Lieferanten geholfen, ihren Weg aus der Coronakrise zu finden und Sanierungs- und Wachstumspläne umzusetzen. Zudem haben Gucci und Intesa Sanpaolo zu Beginn der COVID-19-Pandemie die Spendenkampagne „We Are All in This Together“ (Wir stehen das gemeinsam durch) für den staatlichen Katastrophenschutz in Italien ins Leben gerufen. Im Jahr 2021 schlossen sich Gucci und die Intesa Sanpaolo Bank als erste Initiative dieser Art in Italien zusammen, um die Umsetzung ethischer und verantwortungsvoller Praktiken in der gesamten Gucci Lieferkette zu unterstützen. Das Projekt ermöglicht kleinen und mittleren Unternehmen innerhalb unserer Lieferkette einen exzellenten Zugang zu Darlehen zu besseren Konditionen, um ihre eigene industrielle Entwicklung in Übereinstimmung mit den Grundsätzen der Grünen Revolution und des ökologischen Wandels zu starten, die vom Piano Nazionale di Ripresa e Resilienza (Nationaler Konjunkturplan) Italiens unterstützt werden.

Seit dem Start des Programms haben 645 Zulieferer in der Lieferkette von Gucci in Italien von Krediten in einem Umfang von über 734 Millionen Euro profitiert, die durch Intesa Sanpaolo bereitgestellt wurden.

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